Ibrahim Karabed M.A., Archäologe des Mittelalters und der Neuzeit und Museumspädagoge
„Aus dem Verständnis der Geschichte wird Gegenwart erst begreiflich“ – ein Satz der mich schon vor, während und nach meinem Studium der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit an der Otto-Friedrich Universität Bamberg begleitet. Dadurch motiviert beteilige ich mich seit 2001 regelmäßig an szenischen Wissensvermittlungen z.B. im Mittelaltercenter Nyköbing, im Elztalmuseum Waldkirch, im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, im Ruhrtalmuseum Schwerte, bei Ausstellungen des Hauses der Bayerischen Geschichte oder bei Tagen des offenen Denkmals als „first person“ und „third person“ interpreter.
Um die Alltagstauglichkeit rekonstruierter Objekte zu überprüfen entwickelte sich das Projekt „Rent a Pilgrim“ unter der Federführung von Dr. Robert Adunka, ein unter Anderem experimentalarchäologisches Langzeitprojekt, an dem ich mich seit 2004 gemeinsam mit meiner Frau beteilige (weitere Informationen: www.rent-a-pilgrim.com).
So war es denn auch nur folgerichtig, dass ich mich während meines Studiums eingehend mit pädagogischen Konzepten, Ausstellungskonzeptionen und der Gestaltung von Begleitprogrammen beschäftigte. In diesem Sinne wählte ich mein Magisterarbeitsthema und rekonstruierte an Hand eines Grabungsbefundes ein Haus der Kaiserpfalz Tilleda.
Nach nun mehrjähriger Grabungserfahrung ist es mir heute noch mehr denn je ein Anliegen nicht nur selbst zu forschen sondern auch Geschichte ansprechend zu vermitteln oder entsprechende Werkzeuge dazu an die Hand zu geben.
Bei einer der ersten Tagungen in Deutschland zur „lebendigen“ Darstellung von Geschichte in Museen 2007 in Cloppenburg lernte ich Prof. Dr. Wolfgang Hochbruck und später auch die Forscher der DFG Forschergruppe 875 „Historische Lebenswelten in populären Wissenskulturen der Gegenwart" der Universität Freiburg kennen, mit denen ich seit 2008 in regem Austausch stehe und auch zusammenarbeite. Aus den Diskussionen diverser Tagungen, dem Kontakt zur Forschergruppe und aus dem zuvor beschriebenen Wunsch nach einer Tätigkeit im Bereich der Geschichtsvermittlung entstand schließlich die Idee zu der Agentur Theater + Zeit.